Teil 7: Durch das Tor des Südens kurz vor dem Sprung zum Finale

Alpenüberquerung von Füssen zum Gardasee

(Titelfoto: Susanne Kratzer)

Gefahrene Strecke: 67,4 km
Höhenmeter bergauf: 75
Tiefenmeter bergab: 73
Alle Details, Streckenverlauf – Höhenprofil usw: Outdooractive-Karte

Zum Abschied bot der Kalterer See nochmals alles auf – ein gutes Frühstück auf der schönen Terrasse unserer Unterkunft, einen herrlichen sonnigen Morgen wie aus dem Bilderbuch, der für den Rest der Reise auch die Rückkehr zu perfekten und stabilen Wetterbedingungen markieren sollte. Der ständige Kontrollblick auf das Wetterradar war nun unnötig.

Es ging nochmals um das Nordufer herum, um dann entlang des Ostufers nach Süden zu schwenken.

Bestes Licht für Abschiedsfotos vom Kalterer See

Aus dem perfekten Licht und der hervorragenden Fernsicht wurde natürlich Kapital in Form von letzten Fotos vom See geschlagen.

Selfie einer Gruppe Radfahrer vor dem Kalterer See
Wieder auf Tour – Abschied vom See (Foto: Norbert Widera)
Landschaft am Kalterer See wird von Radfahrer fotografiert
Erinnerungen festhalten bevor es weitergeht.
Trail aus der Perspektive eines Mountainbikers
Kleine, leichte Trailvariante – Blicke auf den See inklusive. Kann man schwer auslassen.

Wer mag kann sich diese kleine Variante für etwas unterforderte Mountainbikes auch in einem YouTube-Clip anschauen.

Über den Fernradweg nach Süden – Flachetappe mit Panorama

Die Tourdaten lassen für heute nicht vermuten, dass wir noch in den Alpen unterwegs sein werden. Es geht gute 70 Höhenmeter rauf und runter. Das bekommt man in der Rheinebene mit ein paar Brückenrampen auch zusammen.

Nach kurzer Abfahrt stoßen wir bald auf einen Seitenkanal der Etsch, kurz danach wieder auf den Hauptlauf. Wir nehmen Fahrt auf und schwenken nach kurzer Abfahrt auf den gewohnt hervorragenden Radweg Richtung Süden, nun wieder der Via Claudia Augusta folgend.

Radfahrer füllt Flasche mit Wasser
Ausgezeichnet – Kostenloses Trinkwasser an der Strecke an einem Radfahrerrastplatz

Man setzt auf den Radtourismus in dieser Region, das ist unverkennbar. Es gibt saubere Rastmöglichkeiten entlang des Weges, zum Teil mit kostenlosem Trinkwasser aus der Leitung. Wer mehr Komfort möchte, findet Rasthöfe mit einem guten Angebot zu ortsüblichen Gastronomiepreisen. Einer vergleichbaren Infrastruktur speziell für Reise-Radfahrer bin ich sonst in dieser Qualität und Länge noch nicht begegnet. Wer allerdings dachte, er kommt mit netten Flowtrails artgerecht mit dem Mountainbike über die Alpen, liegt falsch. Entspannt dahinrollen und die Landschaft auf sich wirken lassen ist hier der Fokus.

Gruppe Radfahrer biegt in eine Raststätte ab
Rasthof auf der Fahrradautobahn nach Süden 😉

Auch wenn mir pittoreske Gasthöfe in kleinen malerischen Dörfern lieber wären – man kommt zügig voran, die Kulisse als solches, das Panorama, gefällt durchaus. Würde man Abstecher unternehmen, würde man womöglich auch das idyllische Idealbild finden. Es ist eine Abwägung. Wir entscheiden uns für Vorankommen zu Gunsten eines längeren Aufenthaltes in Trento.

Überdachter Fahrradstand an einer Raststätte
Das Angebot ist nicht verkehrt – die Preise normal ortsüblich, passt gerade gut.

Dennoch gefällt uns dieser Abschnitt weit besser als der monotone endlos gerade Teil im Anschluss an Meran, wie in Teil 5 unseres Reiseberichtes beschrieben. Teilweise herrscht sogar Begeisterung über das Panorama rechts und links des Tales.

Fahrradfahrerin auf Radweg vor einem Berg
Gruppe Fahrradfahrer vor Bergpanorama
(Foto: Norbert Widera)
Gruppe Fahrradfahrer in einem Tal
(Foto: Norbert Widera)

Auch wenn sich teilweise wieder einmal die gesamte Verkehrsinfrastruktur durch schmale Taleinschnitte drängt und auch auf dem Radweg präsent wird, kann man dieser Passage doch viel abgewinnen.

Radweg neben der Autobahn
Ein sehr kurzer Abschnitt des Radweges führt uns direkt neben die Autobahn.

Trento / Trient – Schmelztiegel der Kulturen und Tor des Südens

Die Stadt vereint seit jeher italienische, österreichische und deutsche Einflüsse, sichtbar in der Architektur und fühlbar bis heute in den kulturellen Einflüssen. Die Stadt profitierte seit jeher von der begünstigten Lage an der wichtigsten Verkehrsader seit der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit und verkörpert das auf eine sehr attraktive Weise vor grandioser Naturkulisse. Ihrer geografischen Lage zwischen Dolomiten und Gardasee und ihrer harmonischen Mischung der Einflüsse verdankt sie auch die Bezeichnung „Tor zum Süden“.

Fahrradfahrerin vor Platz in Trento

Wir erhoffen uns von dem Abstecher ein nettes Ambiente zum Eis essen, vielleicht einen Espresso in einem typisch italienischem Café und wollen einfach etwas flanieren und das Flair auf uns wirken lassen.

Die Stadt ist wirklich sehenswert – hat uns gut gefallen. Hier habe ich erstmals das Gefühl, tatsächlich wenigstens etwas in Italien zu sein. Das Tor zum Süden hat meine Erwartungen jedenfalls erfüllt, samt Eis und Espresso.

Ein Klick auf die Fotos öffnet sie in höherer Auflösung in einem neuen Fenster.
(Fotos: Norbert Widera und Andreas Patolla)

Hotel mit Pool wartet auf uns

Der Rest der Etappe nach Ausfahrt aus Trento verlief ähnlich zu dem Abschnitt davor. Wir freuten uns auf unser Hotel mit Pool und das gemeinsame Abendessen auf der Terasse mit Aussicht.

Das Etappenziel versprach eine Erfrischung.

Vorfreude trifft Bedauern

Bei den Tischgesprächen am Abend gaben wir unserer Freude auf das Ziel der gesamten Reise Ausdruck. Am Folgetag sollten wir den Gardasee erreichen. Doch es wurde auch klar: Damit neigte sich diese Reise auch dem Ende zu.

Im nächsten Teil des Berichtes geht es aber zunächst um einmalige Impressionen aus Riva und Torbole, und wie der Gardasee uns förmlich mit seinem Panorama erschlägt und Reisegruppen zum Weinen bringt.

Hier weiterlesen:
Teil 8: Vom Gardasee überwältigt

Zum vorherigen Teil des Berichtes:
Teil 6: (Un-) Ruhetag nicht nur am Kalterer See

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